Was sind Bildungsmedien?

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Bildungsmedien sind analoge sowie digitale Lehr- und Lernmaterialien, die Bildungsprozesse unterstützen. Der Begriff umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Medien, die sowohl in der institutionalisierten Bildung an Schulen oder Hochschulen, aber auch im Selbststudium eingesetzt werden. Im Vordergrund steht die Übermittlung von Informationen. Informationsträger können Text-, Bild-, Ton-, Film- oder multimediale Produkte sein, die auf verschiedenen Wegen –  analog oder digital – im Bildungsprozess eingesetzt werden.

An dieser Stelle wird der Fokus auf digitale Bildungsmedien gelegt, die die oben genannten Arten von Information tragen und auf unterschiedliche Weise arrangieren und darbieten. Die Nutzung von digitalen Bildungsmedien im Unterricht ist eine Aufgabe aller Hamburger Schulen.

Digitale Bildungsmedien sind heute weit mehr als starre PDFs oder digitalisierte Komponenten analoger Schulbücher. Moderne digitale Bildungsmedien ermöglichen zeitgemäßes Lernen in plattformübergreifender Form, zeit- und ortsunabhängig. Sie sind adaptiv gestaltet und passen sich dem Verhalten und Kompetenzgrad der/des Nutzer:in an. Sie ermöglichen Differenzierung und sprechen eine Vielzahl von Lernkanälen an.

Digitale Bildungsmedien lassen sich in vier Kategorien einteilen:

  • Didaktische digitale Medienprodukte/Multimediaprodukte: digitale Medien, die gezielt für den Einsatz im Lehr-Lernprozess produziert werden, didaktisch intendiert sind und methodischen Standards folgen.
  • Allgemeine digitale Medienprodukte/Multimediaprodukte: digitale Medien, die Informationen zu einem oder mehreren Themenfeldern bieten, aber nicht primär für den Bildungsbereich entwickelt wurden.
  • Prozessstrukturierende digitale Medienprodukte/Multimediaprodukte: digitale Medien, die den Lehr-Lernprozess strukturieren; Lernmanagementsysteme, Contentmanagementsysteme, Plattformen, Netzwerke, interaktive Systeme.
  • Computerspiele mit kompetenzförderlichem Potenzial: digitale Spiele, die kognitive, soziale, und persönlichkeitsbezogene Kompetenzen fördern, die Sensomotorik trainieren oder die Medienkompetenz verstärken.

Bildungsmedien können in Art und Umfang stark differieren. Das Spektrum bewegt sich vom einzelnen digitalen Arbeitsblatt bis hin zum komplexen Multimediasystem. Auch die Preis- und Lizenzmodelle können sehr unterschiedlich sein. Es kann sich um kommerzielle Produkte handeln, die Geld in der Anschaffung kosten – oder aber um freie Medien, Open Educational Resources (OER), die kostenlos zur Verfügung stehen und, je nach Lizenz, abgewandelt und angepasst werden können.

Kommerzielle Produkte können über Schulbuchverlage oder andere Unternehmen bezogen werden. Der Markt ist groß und bietet eine Fülle an Möglichkeiten und Preismodellen. Die Schulen können selbst entscheiden, für welche Produkte – vorausgesetzt, es besteht Datenschutzkonformität und es sprechen keine weiteren rechtlichen Einwände dagegen – Mittel aufgewendet werden. Freie Bildungsmedien (OER) können meist direkt über das Internet gesucht, gefunden und heruntergeladen werden. Bekannte und bewährte Angebote sind z.B. hier zu finden:

Der Einsatz digitaler Bildungsmedien erfolgt in Hamburg entsprechend der Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz (KMK) im Fachunterricht der Schulen. Die Schulen verankern die in diesem Dokument beschriebenen Kompetenzen neben den Fachkompetenzen in den schulinternen Fachcurricula. Hilfreich sind hier auch die Anlagen zum Bildungsplan der jeweiligen Unterrichtsfächer. Die eingesetzten digitalen Bildungsmedien unterstützen sowohl den Erwerb von Fachkompetenzen als auch den Ausbau der Kompetenzen gemäß des Lernens in der digitalen Welt.