Bild: KI generiert: Microsoft Copilot
Warum ein kritischer Blick auf TikTok so wichtig ist
TikTok ist eine der größten Social-Media-Plattformen weltweit und erreicht in Deutschland rund 23,7 Millionen Nutzer:innen (lpb-bw.de/tiktok). Laut der JIM-Studie 2025 nutzen über die Hälfte der Jugendlichen die Plattform regelmäßig. Für viele von ihnen ist TikTok fester Bestandteil des Alltags: ein Ort für Unterhaltung, Trends und Austausch.
Doch der Konsum der App birgt auch erhebliche Risiken, die vielen erst auf den zweiten Blick bewusst werden: manipulativ wirkende Algorithmen, unklare Datennutzung, problematische Inhalte und ein starker Sog, der leicht zur Sucht werden kann. Die TikTok-Studie 2025 zeigt, dass viele junge Menschen die Mechanismen hinter der Plattform nur unzureichend verstehen, obwohl diese ihr Medienverhalten und ihre Wahrnehmung massiv prägen.
Gerade deshalb ist es wichtig, wenn Schüler:innen im Unterricht die Gelegenheit bekommen, darüber zu sprechen, welche Erfahrungen sie selbst mit TikTok machen. Das SPIEGEL Ed‑Modul „TikTok: So gut? So mächtig? So gefährlich?“ bietet ein strukturiertes Setting, um Chancen und Risiken gemeinsam zu betrachten, persönliche Nutzungsmuster zu reflektieren und zu verstehen, wie Inhalte eigentlich auf der eigenen „For You“-Page landen
Unterrichtsmodul von SPIEGEL Ed
Die Einheit „TikTok: So gut? So mächtig? So gefährlich?“ ist konzipiert für die Sekundarstufe I und wird ab der 7. Klasse empfohlen. Besonders gut kannst du sie in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern (zum Beispiel Deutsch, Politik, Medienkunde) verankern. Sie ist aber auch fächerübergreifend einsetzbar. Das Modul umfasst mehrere Bausteine und stellt dir alle Materialien und Anleitungen zur Verfügung, um die Inhalte in 1-2 Unterrichtsstunden umzusetzen:
Inhalte des Moduls:
Erste Stunde: „TikTok: Was macht die App „so gut“, „so mächtig“ und „so gefährlich“?“
Im ersten Teil setzen sich die Schüler:innen kritisch mit TikTok auseinander, indem sie zentrale Informationen aus einem Zeitungsartikel analysieren und die positiven wie negativen Aspekte der Plattform herausarbeiten.
Aktivierende Fragen oder ein Meinungsbarometer bringen die Schüler:innen ins Gespräch über ihre eigenen Erfahrungen mit TikTok. Wer war schon auf der Plattform, hat Videos gelikt oder selbst Inhalte veröffentlicht? Diese kurzen Übungen schaffen Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen.
Anhand eines Zeitschriftenartikels recherchieren die Schüler:innen selbstständig positive und negative Aspekte von TikTok. Arbeitsblätter unterstützen sie dabei, die Inhalte systematisch zu erfassen und ein eigenes Steckbrief-Profil der App zu erstellen. Die Aufgaben fördern Lesekompetenz, Informationsaufbereitung und kritische Reflexion.
Die Ergebnisse aus der Textarbeit werden gemeinsam im Plenum besprochen. Hier können Lehrkräfte gezielt Fragen zu Chancen und Risiken von TikTok stellen und die Schüler:innen dazu anregen, über Regeln, Suchtpotenzial oder die Rolle des Algorithmus nachzudenken.
Zweite Stunde: Talkshow/Podiumsdiskussion: Sollte TikTok verboten werden?
Im zweiten Teil wenden die Schülerinnen und Schüler ihr erworbenes Wissen praktisch an, indem sie in einer moderierten Talkshow oder Podiumsdiskussion argumentieren und ihre Standpunkte zur Frage eines möglichen TikTok-Verbots vertreten.
In einem praxisnahen Rollenspiel diskutieren die Schüler:innen die Frage, ob TikTok verboten werden sollte. Die Klasse wird in zwei Teams geteilt, die jeweils pro oder contra argumentieren. Moderation, Karten mit Argumenten und Mikrofon-Attrappe machen die Übung realistisch. Die Lehrkraft begleitet das Setting, während die Schüler:innen selbstständig diskutieren.
Am Ende erarbeiten die Jugendlichen Strategien für einen bewussten Umgang mit TikTok. Sie lernen, Inhalte kritisch zu beurteilen, Argumente zu begründen und eigene Meinungen zu vertreten.
Was die TikTok-Studie 2025 zeigt
Die #UseTheNews-Studie zeigt eindrücklich, wie wenig Jugendliche über die Funktionsweise von TikTok wissen, obwohl sie die Plattform täglich nutzen. Viele können nur schwer einschätzen, welche Daten die App sammelt und wie stark der Algorithmus ihre Inhalte steuert. Gleichzeitig wird TikTok für viele zunehmend zur Informationsquelle, auch wenn nicht alle den Inhalten vertrauen oder sie als Nachrichtenmedium nutzen. Fake News verbreiten sich besonders schnell über die Plattform.
Die Studie macht deutlich, wie groß das Bedürfnis nach Orientierung ist. Jugendliche möchten mehr über die Funktionsweise sozialer Medien erfahren, seriöse Inhalte erkennen und ihre Mediennutzung reflektiert steuern. Hier kann Schule gezielt ansetzen.
Wie Modul und Studie zusammenpassen
Wenn man das SPIEGEL-Ed-Modul und die Erkenntnisse der Studie zusammendenkt, ergibt sich ein sehr stimmiges Bild. Die Studie beschreibt die Herausforderungen, die Jugendliche im Umgang mit TikTok erleben. Das Unterrichtsmaterial von Ed Spiegel bietet die passenden Werkzeuge, um diese Themen altersgerecht aufzugreifen. Gemeinsam machen sie deutlich, dass Medienkompetenz heute bedeutet, digitale Mechanismen zu durchschauen und nicht nur zu wissen, wie man Inhalte produziert oder konsumiert.
Die Stärke des Moduls liegt darin, dass es weder Panik schürt noch TikTok verherrlicht, sondern dass es auf Dialog, Einordnung und praktische Übungen setzt. Es hilft Jugendlichen, sich im digitalen Alltag bewusster zu bewegen und in der Welt der sozialen Medien besser zurechtzufinden. So lernen sie, TikTok nicht einfach passiv auf sich wirken zu lassen, sondern selbst zu entscheiden, welchen Inhalten sie vertrauen, welche sie hinterfragen und wie sie ihre digitale Umwelt aktiver gestalten.
Medienkompetenz als Schlüssel im digitalen Alltag
TikTok prägt den Alltag vieler Jugendlicher stärker, als es Erwachsenen oft bewusst ist. Gerade deshalb gehört die Plattform auch in den Unterricht. Das SPIEGEL-Ed-Modul ist kurzweilig, abwechslungsreich, praxis- und lebensnah. Lehrkräfte erhalten einen klaren Ablaufplan, Materialien und Hinweise zur Durchführung, sodass die Einheit sofort einsetzbar ist. Durch die aktive Auseinandersetzung werden Medienkompetenz, Diskussionsfähigkeit und kritisches Denken gefördert, während die Schüler:innen lernen, TikTok reflektiert zu nutzen und eigene Entscheidungen im Umgang mit der Plattform zu treffen.
Was bedeutet…?
For You Page (FYP):
Der personalisierte Startfeed auf TikTok. Der Algorithmus entscheidet, welche Videos den Nutzer:innen angezeigt werden, basierend auf Interessen, Interaktionen und Nutzungsmustern.
Fake News:
Falschinformationen oder manipulativ aufbereitete Inhalte, die absichtlich verbreitet werden, um Meinungen zu beeinflussen oder zu täuschen.
Algorithmus:
Eine Reihe von Berechnungen, die bestimmen, welche Inhalte auf einer Plattform den Nutzer:innen angezeigt werden. Bei TikTok entscheidet der Algorithmus beispielsweise, welche Videos auf der FYP erscheinen.
Influencer:in:
Person, die über Social Media eine große Reichweite hat und Inhalte teilt, um andere zu inspirieren, zu unterhalten oder Produkte zu bewerben.
Medienkompetenz:
Die Fähigkeit, Medieninhalte kritisch zu analysieren, zu bewerten und selbstreflektiert zu nutzen.
Suchtfaktor / Social-Media-Sucht:
Die Neigung, soziale Medien übermäßig und zwanghaft zu nutzen, oft auf Kosten anderer Aktivitäten oder sozialer Kontakte.

