Ja zur KI! Aber wie? - Symposium KI macht Bestandsaufnahme

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Sie ist gekommen um zu bleiben

„…und jetzt auch noch KI!“ denkt sich die eine oder andere Lehrkraft vermutlich. Denn Künstliche Intelligenz findet zunehmend ihren Weg in unsere Schulen und Klassenzimmer. Doch sich wegducken und hoffen, dass dieser „Trend“ vorüberzieht, ist wohl ein auswegloses Unterfangen. Denn eins scheint klar: Sie ist gekommen, um zu bleiben. Der Einsatz von KI ist kein Trend, sondern an vielen Stellen unserer Gesellschaft schon Gegenwart und definitiv Zukunft.

KI-Symposium im ARIC

Darüber waren sich auch die Teilnehmer:innen des „#dms Symposium KI – Perspektiven auf KI in Schule und Gesellschaft“ schnell einig. Das Symposium fand am 24.11.2023 im Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC) statt. Nach der Begrüßung durch Herrn Senator Rabe gab Marina Tcharnetsky (CBDO des ARIC) einen einführenden Themenvortrag zur Bedeutung von KI. Im Anschluss trafen sich die Teilnehmer:innen unter anderem in verschiedenen Denkräumen, wo in kleineren Diskussionsrunden ausführlich und mehrdimensional über das Thema debattiert und sich ausgetauscht wurde. Die gemischten Runden bestanden aus Vertreter:innen der Politik, der Wirtschaft, der Schulbehörde und auch aus Lehrkräften und Schüler:innen. Es bestand Einigkeit darüber, dass Schule die Möglichkeiten und Grenzen von KI-Tools aufzeigen sollte.

Welche Kompetenzen benötigen Schüler:innen in einer von KI geprägten Gesellschaft?

Dies war eine der Fragen, die von den Teilnehmer:innen intensiv diskutiert wurde. Was müssen Schüler:innen überhaupt noch können, wenn Künstliche Intelligenz Texte schreiben, Sachfragen beantworten, mathematische Probleme lösen oder gar Kunstwerke auf Knopfdruck zu generieren vermag? Das Erstellen von sogenannten Prompts, den Ausführbefehlen zur Bedienung von KI-Tools, erfordert unter anderem sehr gut ausgeprägte sprachliche und imaginative Kompetenzen. Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, muss man es im Prompt sehr präzise beschreiben können. Dies wurde den Teilnehmer:innen insbesondere beim KI-Wettbewerb klar, der ebenfalls Teil des Symposium-Programmes war. Hierbei ging es darum, mit Hilfe der Bild-KI Midjourney selbst Bilder zu generieren. Des weiteren stellten die Teilnehmer:innen heraus, dass Schüler:innen in der Schule vermittelt bekommen müssten, KI nicht blind zu vertrauen, sondern sie sinnvoll und zielführend als Werkzeug einzusetzen, um den eigenen Lernprozess zu unterstützen. Die Kompetenzen, die sie dazu benötigen, gehen über rein technische Anwendungsfähigkeiten hinaus. Sie umfassen ein Spektrum, das von der Entwicklung eines Verständnisses von Algorithmen über das Mitdenken von Datensicherheit bis hin zu quellenkritischem Denken reicht.

Abschließend waren die Teilnehmer:innen dazu angehalten, ihre Gedanken zum Thema KI in Schule und Gesellschaft auf Statement-Karten festzuhalten. Zwei Statements wurden dabei in allen Denkräumen genannt: KI als Chance und die Erkenntnis, dass der Einsatz von KI im Unterricht Mut bei Lehrkräften erfordert, da sie dieses Feld mit Ihren Schüler:innen gemeinsam erkunden müssen.

Wie kann KI sinnvoll in den Unterricht integriert werden?

Das Internet bietet eine Vielzahl an KI-Tools und mittlerweile ganze Unterrichtseinheiten zum Thema. Dieses große Angebot kann überfordern, wenn man als Lehrkraft den oben angesprochenen Mut gerade erst entwickelt. Die Website edutopia.org hat deshalb neun Tipps für den Einsatz von KI im Unterricht zusammengestellt. Die Vorschläge eröffnen niedrigschwellige Möglichkeiten. Sie reichen vom Animieren eigener kleiner Kritzeleien im Kunstunterricht der Grundschule bis hin zum Chat mit einer historischen Persönlichkeit in der weiterführenden Schule. Diese Beispiele machen definitiv Lust auf mehr, bauen Berührungsängste bei Lehrkräften ab und wichtige 4K-Kompetenzen bei Schüler:innen auf. Unbedingt ausprobieren!