Bild: colourbox.de
Warum ist digital-inklusive Bildung wichtig?
Welches Konzept steckt dahinter?
Digitalisierung und Inklusion stellen zwei gegenwärtig bedeutsame Schulentwicklungsthemen dar – diese sollen systematisch verbunden werden, so dass Synergieeffekte entstehen und sich auf diese Weise eine neue Lernkultur entwickelt, die diese Synergieeffekte nutzt und somit der heterogenen Schülerschaft besser gerecht wird.
Angelehnt an die UNESCO wird hier ein weit gefasster Inklusionsbegriff zu Grunde gelegt, der sich nicht nur auf Menschen mit diagnostiziertem Förderbedarf beschränkt:
Inklusive Bildung bedeutet, dass alle Menschen an qualitativ hochwertiger Bildung teilhaben und ihr Potenzial voll entfalten können.
Die Wortschöpfung „Diklusion“ basiert auf dem pädagogischen Konzept der Sonderpädagogin Dr. Lea Schulz, bei dem die Vorteile des digitalen Zeitalters genutzt werden, um den oben zitierten Inklusionsgedanken umzusetzen. Es sollen also mit Hilfe der technischen Möglichkeiten der Digitalisierung alle Schüler:innnen unabhängig von ihren Förderbedarfen gleichermaßen gefördert werden. Gleichzeitig sieht Schulz vor allem bei heterogenen Lerngruppen ein besonderes Potenzial für den Einsatz digitaler Medien. Sie beschreibt in ihrem Konzept drei „Perspektiven der Teilhabe“: Lernen durch digitale Medien, Lernen mit digitalen Medien und Lernen über digitale Medien. Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Lernen durch digitale Medien: Assistive Technologien ermöglichen Menschen mit Beeinträchtigungen einen barrierefreien und eigenständigen Zugang zur digitalen Welt.
- Lernen mit digitalen Medien: Durch digitale Medien können gleiche Lerninhalte auf die Bedürfnisse einzelner Lernender adaptiert werden (Individualisierung der Lerninhalte). Außerdem unterstützen digitale Tools die Lehrenden bei der Unterrichtsvorbereitung, Diagnostik und erweitern die Kollaborationsmöglichkeiten im Kollegium.
- Lernen über digitalen Medien: Eine kritische Auseinandersetzung mit Fake-News, Datenpreisgabe und Mobbing ist ebenso wichtig wie die kompetente Nutzung digitaler Medien. Bildungseinrichtungen müssen alle jungen Menschen individuell abholen und sie auf eine digitale Teilhabe vorbereiten (i.S. einer „Medienerziehung“).
Das „Fünf-Ebenen-Modell“ von Schulz beschreibt die Ebenen des Einsatzes digitaler Medien in inklusiven Settings in der Schule (Ebenen: Individuum – Lernebene – Lerngruppe – Organisation – Gesellschaft). Darin enthalten sind auch die drei oben beschriebenen Perspektiven der Teilhabe. Ein tieferer Einstieg in das Thema „Diklusion“ liefert das E-Book „Diklusive Lernwelten“ von Lea Schulz u.a. sowie die auf ihrer Homepage bereitgestellten Informationen. Dort wird auch die Frage beleuchtet, inwieweit KI die diklusive Bildung bereichern kann.
Wo finde ich Hinweise & Material für die Umsetzung im Schulalltag?
Hilfreiche Praxis-Tipps zu den Gelingensbedingungen digital-inklusiver Bildung sowie zu Good Practice-Beispielen aus den Schulen sind auf den Seiten der „Aktion Mensch“ zusammengestellt.
Überdies findest du dort Lern- und Unterrichtsmaterialien sowie eine Auflistung von Apps und Software für inklusive Lernsettings: