Digitale Superkräfte für Lehrkräfte: So hilft dir KI im Schulalltag

In unseren Themendossiers bündeln wir für dich ausgewählte Inhalte zu einem sorgfältig ausgewählten Themenschwerpunkt. Sie bieten dir einen umfassenden Zugang zu praxisnahen Ideen, Hintergrundwissen, Projekten und Impulsen – kompakt aufbereitet und aktuell.
Dieses Dossier widmet sich dem Thema  KI in der Bildung – keine Frage des Ob, sondern des Wie. Hier geht’s zu den anderen Beiträgen.

Weniger Zeit, mehr Aufgaben – und wie KI dich dabei entlasten kann

Der Schulalltag ist geprägt von einer Vielzahl an organisatorischen und inhaltlichen Aufgaben: Unterrichtsplanung, Erstellen differenzierter Unterrichtsmaterialien, Elternabende, Gespräche, E-Mails und vieles mehr. Zwischen Konferenzen, Korrekturen und Unterricht bleibt oft wenig Zeit, all diese Aufgaben mit der nötigen Ruhe und Präzision zu erledigen.

Stell dir vor, du hättest eine digitale Assistentin an deiner Seite, die dir einige dieser zeitraubenden Aufgaben abnimmt und sogar dabei hilft, auf die individuellen Bedürfnisse deiner Schüler:innen einzugehen. Was noch vor einigen Jahren Zukunftsmusik war, ist heute längst Realität: Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in den Schulalltag und bietet ein großes Potenzial diesen zu erleichtern.

In diesem Beitrag erfährst du, wie dir KI konkret in der Unterrichtsvorbereitung und Organisation helfen kann, welche Tools sich bewährt haben und wie du ganz praktisch einsteigen kannst.

Vier KI-Tools mit Praxisbeispielen aus dem Schulalltag

Das Angebot für KI gestützte Tools wächst auch im Bildungsbereich rasant. Wir haben vier Tools herausgesucht, die dich und deine Arbeit auf unterschiedliche Weise sinnvoll unterstützen:

1) ChatGPT (OpenAI) – Flexibler Allrounder

ChatGPT zählt zu den bekanntesten KI-Anwendungen. Auch für den Unterricht ist es ein nützlicher Helfer, mit dem du effektiv arbeiten und eine Menge Zeit sparen kannst. ChatGPT hilft dir beispielsweise beim Verfassen von Elternbriefen, der Erstellung von Arbeitsaufträgen, beim Brainstorming für Unterrichtseinheiten oder bei der Textüberarbeitung.

Praxisbeispiel:
Du planst eine Projektwoche? ChatGPT liefert dir in Sekunden Themenvorschläge, einen Ablaufplan, formuliert passende Kompetenzziele und schlägt ausgewählte Sozialformen vor.

👉 Du möchtest mehr über Formulierung von Eingaben (Prompts) erfahren? Dann schau in unseren Beitrag zum Thema „Prompten“!

2) Fobizz KI-Assistenten & Didacticus – Unterrichtsinhalte differenziert auf Knopfdruck

Fobizz bietet eine Palette an KI-Tools, wie zum Beispiel den Unterrichtsplaner Didacticus für die Unterrichtsplanung, Materialerstellung und individuelle Förderung. Alle Fobizz Tools berücksichtigen Lehrplanvorgaben und differenzieren automatisch für unterschiedliche Leistungsniveaus.

Praxisbeispiel:
Du planst eine Einheit zum Thema „Wasser“ im Sachunterricht. Mit wenigen Klicks generierst du differenzierte Aufgaben, von Lückentexten bis hin zu Rechercheaufträgen. Die KI schlägt dir auch passende Methoden und Sozialformen vor.

👉 Mehr dazu findest du auch in unserem Beitrag zum KI-Assistenten von Fobizz.

3) SlidesGPT und Canva Magic – Präsentationen erstellen

Mit slidesGPT oder den KI-Funktionen in Canva erstellst du Präsentationen, die nicht nur optisch überzeugen, sondern auch inhaltlich exakt auf deine Zielgruppe zugeschnitten sind. Die KI hilft bei Struktur, Design und interaktiven Elementen. Als Grundlage nutzen diese Tools ebenfalls unter anderem GPT-4 von OpenAI.

Praxisbeispiel: Du brauchst eine Einführung in ein neues Thema? SlidesGPT erstellt dir in Sekunden eine Präsentation mit Agenda, Folien und Sprechnotizen, welche du anpassen oder direkt verwenden kannst.

4) ChatGPT, Bing Image Creator, Adobe Firefly – Bilderstellung für deinen Unterricht

Auch Bildgenerierung ist inzwischen Teil vieler KI-Anwendungen. Mit Tools wie zum Beispiel ChatGPT, Bing Image Creator oder Adobe Firefly lassen sich Bilder nach deinen Wünschen generieren. Ob du dein Klassentier als Clipart darstellen willst oder ein passendes Symbolbild oder Illustrationen für Arbeitsblätter brauchst. Visuelle Materialien lassen sich schnell erstellen und mit konkreten Prompts entsprechend anpassen oder überarbeiten.

Mit den hier vorgestellten Tools kannst du gut starten, um deine Arbeitszeit und deinen Schulalltag zu optimieren. Es sind aber längst nicht alle. Auf der folgenden TaskCard findest du eine umfangreiche KI-Tool-Übersicht mit vielen weiteren Anwendungsideen. Diese wurde von Frauke Kracht erstellt und durch die Pacemaker Initiative bereitgestellt. Hier geht es zur Übersicht:

Worauf solltest du bei KI-Tools achten?

Bei der Vielfalt an KI-Modellen wird es schwierig, das passende Programm für dich auszuwählen. Hier findest du vier Kriterien, auf die du bei deiner Auswahl achten solltest:

Datenschutz

Besonders im schulischen Kontext ist der Schutz personenbezogener Daten essenziell. Tools sollten transparent in der Datenverarbeitung sein und idealerweise keine Speicherung sensibler Schüler:innendaten erfordern. Anwendungen wie Fobizz legen besonderen Wert auf Datenschutz und bieten DSGVO-konforme Lösungen an. Bei anderen Tools, etwa ChatGPT, gilt: Nutze sie bewusst und mit Vorsicht und gib keine personenbezogenen und sensiblen Daten ein.

Qualität und Passgenauigkeit der Inhalte

Gute Tools liefern nicht nur Inhalte, sondern unterstützen dich strukturiert bei der Planung: mit passenden Kompetenzzielen, Methoden, Sozialformen und differenzierten Aufgaben. Besonders hilfreich ist, wenn du Schulform, Fach, Jahrgang und Lernziele auswählen kannst. Dadurch bleiben die Ergebnisse praxisnah und am Lehrplan orientiert. Je genauer du deine Prompts formulierst, umso angepasster werden die KI-generierten Ergebnisse. Darüberhinaus sollten die von der KI generierten Inhalte fachlich korrekt und pädagogisch sinnvoll sein. Es ist wichtig, dass du die Ergebnisse kritisch prüfst und gegebenenfalls anpasst.

Transparenz

Verlässliche Tools zeigen, wie ihre Ergebnisse entstehen, etwa durch Quellenangaben, klare Eingaben (Prompts) oder editierbare Vorlagen. Damit kannst du erkennen, auf was die KI zurückgreift und gegebenenfalls dein Material anpassen. Tipp: Gib in deinem Prompt gezielt Quellen oder Lehrplanbezüge mit an, die zur Erstellung des Ergebnisses genutzt werden sollen. So stellst du sicher, dass die KI-Inhalte fachlich korrekt, lehrplankonform und für deinen Unterricht direkt nutzbar sind.

Kosten und Lizenzmodelle

In der Regel sind die Basisversionen vieler KI-Tools kostenlos. Oft reicht das für den Einstieg und viele Anwendungsfälle bereits aus. Auch die hier im Beitrag vorgestellten Tools bieten kostenlose Varianten oder Testphasen. Kostenpflichtige Premiumfunktionen können zusätzliche Möglichkeiten bieten. Ob sich ein Abo lohnt, hängt vom tatsächlichen Nutzen im Schulalltag ab.
Tipp: Vergleiche vor dem Kauf verschiedene Modelle und prüfe, ob gegebenenfalls auch schulinterne Lizenzen oder Fortbildungsmittel genutzt werden können.

KI als Partnerin im Schulalltag

Viele Hamburger Lehrkräfte berichten, dass sie KI inzwischen regelmäßig nutzen, sei es zur schnellen Materialerstellung, zur Organisation oder zur Differenzierung. Die Einstiegshürden sind niedrig, der Nutzen hoch. Dabei ist KI nicht als Ersatz für deine pädagogische Arbeit zu sehen, sondern als digitale Partnerin, die dich gezielt unterstützt. Sie hilft dir, Unterricht individueller zu gestalten, Zeit zu sparen und neue kreative Wege zu gehen. Starte klein, indem du zum Beispiel deinen nächsten Elternabend mit ChatGPT planst und erweitere deinen KI Werkzeugkasten Schritt für Schritt.

👉 Du möchtest mehr zum Thema KI im Unterricht erfahren? Dann schau dir im April-Tipp des Monats unsere praxisnahen Tipps und Schulungen für den KI-Einsatz im Klassenzimmer an!

👉 Deine Schüler:innen sollen selbst kompetent mit KI umgehen können? Unter unserem Beitrag „Mache deine Schüler:innen sicher im Umgang mit KI“ findest du Tipps, Materialien und Praxisideen für deinen Unterricht.

Bild: KI generiert mit Open AI